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Protagonisten

Alphabetisch geordnet

CLAUS

Claus Krönke ist so etwas wie die gute Seele des Films. Ein Vermittler zwischen den Welten. Der stellvertretende Bezirksbürgermeister mit SPD-Parteibuch hat das Herz an der richtigen Stelle, kennt die Probleme in seinem Stadtteil und wirbt für Toleranz und Miteinander. Er will genauso wie wir aus Marxloh eine Let´s-go-Area machen. Während unserer Dreharbeiten war er immer zur Stelle, wenn wir Hilfe brauchten oder jemanden zum Übersetzen. Für Leute von draußen bietet er regelmäßig Insider-Touren durch Marxloh an. Niemand kennt so viele Marxloher wie er.  

HALIL

Halil Özet ist ein Kreativkopf und Medienbunker-Chef in Marxloh. Niemand ist so gut vernetzt in die türkischstämmige Community wie er. Sein Ziel: In Marxloh Begegnungsräume schaffen, Orte, wo sich die verschiedenen Kulturen austauschen können. Er arbeitet als Kameramann, Regisseur und Filmemacher, ist oft für bekannte Organisationen unterwegs. Sein Geld verdient er woanders, sogar in New York, aber Marxloh liegt ihm am Herzen. Seine Stadtteilkampagne "Made in Marxloh" wurde weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und trug dazu bei, das Selbstbewusstsein der Einwohner und Händler zu stärken.

FRAU THIEL

Leopoldine Thiel liebt ihr Zuhause auf der Hagedornstraße in Marxloh. Hier hat sie so viele Jahre mit ihrem Mann verbracht. Doch der ist inzwischen verstorben. Sie lebt alleine, ihr Sohn kommt regelmäßig zu Besuch. Aber rund um sie herum hat sich alles verändert. Die Straße ist laut geworden, Müll und Ratten ärgern sie. Jeden Tag blickt sie auf die Straße und beobachtet das Kommen und Gehen der neuen Bewohner. Viele ihrer alten Nachbarn sind weggezogen, die Häuser gehen kaputt, weil sich die Vermieter nicht kümmern. So muss auch Leopoldine Thiel wegziehen. In ein anderes Viertel. 

FRAU MAAS

Marxloh ist ihre Heimat: Annemarie Maas ist fast täglich in ihrer katholischen Kirchengemeinde bei Pater Oliver aktiv. Über 60 Jahre lebt sie nun schon im Stadtteil. Früher besaß sie eine Bäckerei und ein Lebensmittelgeschäft. Kennt daher auch fast alle jungen Leute, die hier groß werden. Denn sie hat schon deren Eltern als Kunden im Laden gehabt, erzählt sie und kennt die eine oder andere Geschichte von damals. Als das Gerede über eine sogenannte No-Go-Area in Marxloh aufkam, da lachte sie nur. Und erwiderte: Ich habe keine Angst und wenn ich freundlich mit anderen umgehe, dann sind sie auch freundlich zu mir. Die jungen Araber in der Gemeinde schätzen die alte Dame und helfen ihr auch beim Einkauf. 

HERR ULRICH

Dieter Ulrich hat nach eigenen Angaben nie einen Beruf lange ausüben können. Immer kam was dazwischen, sagt er.  Und nun hockt er des öfteren mit Freunden in einem Kiosk in Marxloh. Hier schmeckt ihm das Bier besser als alleine zu Hause. Und auch die Fußballspiele sind viel interessanter mit Freunden zu gucken als einsam zu Hause. Im Kiosk kennen ihn viele, er diskutiert gerne über das Leben und über seine türkischstämmigen Freunde. 

LAMIA

Lamia Marin hat nie so richtig Glück im Leben gehabt. Sie kommt mit ihrer Familie aus Rumänien, lebte hier im Stadtteil in verschiedenen Wohnungen. Immer wieder musste sie ihr Zuhause mit den Kindern wechseln, weil die Wohnungen unbewohnbar waren. Oft gab es keinen Strom mehr, manchmal kein Wasser. Ihre größte Sorge gilt den Kindern, denen will sie eine bessere Zukunft bieten. 

MAHIRCAN

Mahircan Küccük hat schon als kleiner Junge gewusst, dass er in den Familienbetrieb einsteigen will. Sein Vater hatte zusammen mit seiner Mutter eines der ersten Brautmodengeschäfte in Marxloh eröffnet. Schon als kleiner Junge konnte der Krawatten binden. In Marxloh hat Mahircan einen eigenen Brautmodenladen nur für Herren. Und die Kundschaft kommt von ganz weit her. Sogar aus Frankreich und Belgien lassen sich Männer hier für ihr großes Fest einkleiden. Alles nach Maß. Sein Herrenladen ist so etwas wie die Haute Couture für diejenigen, die Wert auf gute Beratung, edlem Stoff und faire Preise legen. 

OCTAVIAN

Octavian Marin ist der Mann von Lamia. Er macht alles für die Familie, übernimmt jede nur erdenkliche Arbeit, damit die Familie über die Runden kommt. Bürger aus Rumänien haben es in Duisburg nicht leicht. Auch in Marxloh treffen sie auf Nachbarn, die sie gar nicht hier haben möchten. Aber Octavian begegnet denen mit Freundlichkeit. Er will seine Kinder glücklich machen, damit sie eine Zukunft haben, einmal besser leben als die Eltern. Aus Angst vor Dieben und weil er oft Wohnungen in Marxloh ohne verschließbare Türen hatte, deponierte er die Pässe der Familie in seinem Auto. 

PATER OLIVER

Pater Oliver ist eine Institution in Marxloh. die Bundeskanzlerin kennt den engagierten Pater von ihrem Besuch in Marxloh. Und auch Sigmar Gabriel hat er in den Bann gezogen. Seitdem kümmert sich die Bundesregierung um junge Männer aus dem Libanon, die in Marxloh leben, um ihnen eine Chance auf eine Ausbildung zu geben. Pater Oliver hat das vermittelt. Denn er kennt die Sorgen im Viertel. Und er kennt die Armut in seinem Stadtteil, bindet alle, die mithelfen wollen, in seine Gemeindearbeit ein. Und so arbeiten hier Araber, Christen und Muslime friedlich zusammen. Helfen Menschen ohne Krankenversicherung, jungen Müttern und gebrechlichen Senioren. Aber der Pater feiert auch gerne, wenn, dann mit allen in der Gemeinde. Seine Kirche ist bei Gottesdiensten so voll, wie keine andere in der Stadt.

PETRA

Dr. Petra Preissler kehrte zurück an den Ort, an dem sie geboren wurde. Duisburg-Marxloh. Lange lebte und arbeitete die Schauspieler in München. Doch sie wollte ihre Mutter pflegen, bei ihr sein im Alter. Als die Mutter starb, blieb sie im Elternhaus. Doch das liegt mitten drin in der Hagedornstraße. Dort, wo viele Zuwanderer aus Südosteuropa leben. Petra mag fremde Kulturen. Aber der Lärm auf ihrer Straße wurde ihr zu viel. Sie kann nachts nicht mehr schlafen, mit der Ruhe ist es vorbei. Sie verkauft das Haus. Bleibt in einer der Wohnungen. Denn Wegziehen ist teuer. Doch das Bleiben wird zur Qual. 

SYLVIA

Sylvia Brennemann nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie benennt die Probleme im Stadtteil ganz klar. Und lässt sich nicht beirren. Die gelernte Kinderkrankenschwester arbeitet als Familienbegleiterin und kümmert sich um viele schwangere Frauen aus Südosteuropa, die sonst nirgends eine Chance auf eine vernünftige Beratung hätten. Und natürlich hilft sie in der Gemeinde mit, im Petershof, dem sozialpastoralem Zentrum von Pater Oliver. Sie kümmert sich auch mit anderen Kleiderkammer, wo viele für wenig Geld etwas zum Anziehen kaufen können. Ihr Motto heißt: Zusammenraufen. In Marxloh ist sie aufgewachsen, ein echtes Arbeiterkind. Wohnt direkt neben der Moschee. Sie setzt sich für die Ärmsten der Armen ein und will Menschen helfen, sich zu integrieren.

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